Donnerstag, 1. November 2012

2012 - Katastrophenjahr

2012 ist das Jahr der Trauer in meiner Familie. Es gibt so ziehmlich keine Jahreszeit in der irgendetwas ohne Drama vorgekommen ist.

Im Frühjahr hatte ein Kumpel von mir einen schweren (selbstverursachten) Autounfall und mein Opa hatte einen Schlaganfall. Im Februar war unser Teich mit den sich im Winterschlaf befindenden Schildkröten ausgelaufen. Kurz darauf wurde es unheimlich warm und die beiden wachten auf. Kurz darauf brach wieder eine eisige Kälte ein. Schildkröten fressen erst, wenn die Umgebung warm genug ist. Die Kälte blieb noch bis April. Im Mai wurde es endlich wieder schön warm, aber Willi und Walli tauchten nicht auf. Vati nahm sich den Köcher und nunja...
6 Monate ohne Fressen halten keine Schildis aus. Dies war wohl der erste große Verlust, denn die beiden waren gerade einmal 12 Jahre alt geworden.

Im Sommer belastete ich mit einem Rückfall aus meinem anderen Leben mit Kummer.

Und heute ist der 1.11.2012. Wie ihr verfolgen konntet habe ich die letzten Tage von unserer Schönheit berichtet. Von unserer alten, kranken, psychopathischen Mietzekatze. Seit Freitag suchten wir immer wieder einen Tierarzt heim. Erst den heimischen, dann den in einer Tierklinik. Dieser ist ein alter unsymphatischer Mann vom Fach. Er verabreichte Bärchen Antibiothika und machte eine (brutale) Blutentnahme. Es wurde festgestellt, dass sie einen enorm hohen Zuckerwert hatte. Wir sollten heute noch einmal zur Kontrolle mit ihr vorbei kommen. Mausi fraß seitdem nichts mehr. Sie trank auch nicht mehr sondern schlief fast die gesamte Zeit nur noch.

"Die Antibiothika hat nicht gewirkt? Sollen wir sie gleich erlösen oder soll sie sich noch eine Woche quälen?"

Ihr könnt euch ja sicher denken wie wir uns entschieden haben...

15 Jahre... Es war die schönste Zeit in meinem Leben. In vielen Jahren sehen wir uns wieder, ich verspreche es dir! Abschied zu nehmen ist nur so verdammt schwer. Und dann zu wissen, dass es niemals mehr so sein wird wie vorher. Niemand nervt einen nachts mehr. Niemand kotzt mehr auf den Teppich oder kackt unters Bett. Niemand begrüßt einen verschlafen vom Bett oder Sofa aus, wenn man nach Hause kommt und niemand mängelt mehr am Katzenfutter herum. Niemand rupft sich mehr seinen nackigen Bauch oder rappelt mit einem Ü-Ei durch übers Bett.
Es ist ungerecht. Sicher, es ist besser so.. aber es tut nur so scheiße weh.

2 Kommentare:

  1. ='( Mein Beileid, die Arme!

    Denk immer an deine Mietze und wenn du sie nicht aus deinem Herzen lässt, wird sie auch immer bei dir sein!

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  2. "Der Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt." - Bertolt Brecht

    Ich denke, dass trifft genau so auf andere Lebewesen, und eben nicht nur auf Menschen zu. Behalt dein Bärchen im Herzen.

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